Der Black Friday kommt

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black-friday-wienAm 25. November 2016 wird es einen schwarzen Freitag geben. Dieser allerdings ist alles andere als ein Unglückstag. Im Gegenteil. Als “Black Friday” bezeichnet man im E-Commerce den Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving, an dem der Handel taditionell das Weihnachtsgeschäft einläutet – mit Rabatten von bis zu 90 Prozent. Mittlerweile nehmen auch in Deutschland mehrere Hundert Onlineshops an dem Ereignis teil, über das Seiten wie black-friday.live und andere berichten. Darunter auch einige Crowdfinanzierte E-Commerce-Startups.

Heute verheißt der Black Friday nur noch Gutes, nämlich den absatzstärksten Tag des Jahres für viele Onlinehändler. Doch das war nicht immer so. Wir schauen anlässlich des Black Friday 2016 auf die Begriffshistorie des Ausdrucks “Schwarzer Freitag” in der Finanzwirtschaft zurück:

Schwarzer Freitag ist die Bezeichnung eines Freitags, der wegen eines an diesem Tag vorgefallenen Unglücks als besonders denkwürdig erachtet wird” definiert Wikipedia fast schon lapidar.

Dem Freitag kommt daher aufgrund der christilichen Geschichte und der Kreuzigung Jesus am Karfreitag eine besondere Bedeutung unter den schwarzen Tagen zu.

Der schwarze Freitag im Finanzwesen

Am bekanntesten dürfte der Schwarze Freitag am 25. Oktober 1929 sein, an dem die New Yorker Börse einbrach und die Weltwirtschaftskrise begann. Doch auch zuvor fand der Begriff schon zahlreich Verwendung:

Der älteste, historisch belegte schwarze Freitag fand am 6. Dezember 1745 statt. Damals kollabierte in London das Bankwesen und Wirtschaftsleben, nachdem die Nachricht von der Landung zweier Schiffe in Schottland die Stadt erreichte. An Bord war der Kronprätendent Charles Edward Stuart und mit ihm landete die Angst einer französischen Invasion und Wiederherstellung der Macht der Stuarts.

Ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum stammend fand der die Bezeichnung von  tragischen Ereignissen und Ungückstagen als “schwarze Tage” seit dem 19. Jahrhundert weitere Verbreitung. Der Bankrott der Londoner Diskontbank Overend, Gurney and Co. Limited am 11. Mai 1866 war so ein Beispiel, welches das britische Finanzwesen ins Chaos stürzte und erstmals weltweit zu einer Verwendung des Begriffs in der Presseberichterstattung führte.

Drei Jahre später wurde der Begriff erstmals in Verbindung mit einer amerikanischen Finanzkrise verwendet. Der 1904 erschienene Roman Black Friday von Frederic Stewart Isham prägte die Bezeichnung nachhaltig und schilderte die Geschehnisse, die von Goldspekulationen der Unternehmer Jay Gould und James Fisk ausgelöst wurden. 1916 wurde der Roman sogar verfilmt.

Schwarze Freitage an den Börsen

Auch im deutschsprachigen Raum hielt der Begriff Einzug. Der Wiener Börsenkrach vom 9. Mai 1873 und der Kurssturz der Berliner Börse um fast ein Drittel vom 13. Mai 1927 gingen als schwarze Freitage in die Geschichte ein.

Der berühmteste Freitag der Geschichte, Auslöser der Weltwirtschaftskrise, war aber gar kein Freitag. Als in New York der Dow Jones Industrial Average um 6,38 Punkte auf 299,47 fiel, war es in den USA noch Donnerstag, der 24. Oktober. Was international als “Black Thursday” in die Geschichte einging, galt nur in Deutschland und Europa aufgrund der Zeitverschiebung als “Schwarzer Freitag”. Tatsächlich legte der Index am Freitag aber wieder leicht zu und fiel erst in der darauffolgenden Woche noch einmal deutlich auf 230,07.

Der Black Friday heute

Der Black Friday, den der Einzel- und Onlinehandel beinahe als Feiertag zelebrieren, hat nur wenig mit den Börsencrashs vergangener Epochen zu tun. Zwar fallen die Preise ähnlich den Börsenkursen ins bodenlose, die Begriffsherkunft ist jedoch ungeklärt. Wahrscheinlicher ist, dass der Black Friday, den es seit den 1960er Jahren gibt, seinen Namen von den Menschenmassen hat, welche die Straßen schwarz färbten, oder von den schwarzen Zahlen, die am Ende des Tages in den Kassenbüchern stehen. Zum Black Friday gesellte sich sodann auch der Cybermonday, der das schwarze Wochenende abrundet. Amazon begeht den Tag sogar mit einer kompletten Amazon Cybermonday-Woche – dieses Jahr vom 18. bis 25. November. Auch wir  feiern natürlich mit, wenn auch nicht mit einem eigenen Angebot. Wir wünschen allen Onlineshoppern viel Spaß und allen Onlineshops schwarze Zahlen!