Crowdfunding-Betrug: US-Verbraucherschutz ermittelt gegen Kickstarter-Projekt

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Im März 2012 sammelte The Forking Path, Co. aus Portland auf der US-Crowdfunding-Plattform Kickstarter 122.874 $ für das Brettspiel „The Doom That Came to Atlantic City“. Im gleichen Jahr noch sollte das Spiel ausgeliefert werden. Weil das bis heute nicht geschehen ist und Forking Path das Geld der Kickstarter-Kampagne nicht zurückzahlen kann, ermittelt nun sogar der US-Verbraucherschutz. Das ernüchternde Ergebnis:  Das Kickstarter Geld wurde für Privates ausgegeben.

Kickstarter-Geld veruntreut

Erik Chevalier und sein Team wollten eigentlich nur 35.000 USD einsammeln, um damit das Brettspiel „The Doom That Came to Atlantic City“ fertigzustellen, zu produzieren und auszuliefern. Das enorme Feedback auf die Idee brachte ihnen jedoch sogar über 122.000 USD von 1.246 Unterstützern ein. Das selbst gesteckte Ziel, das Spiel noch im gleichen Jahr auszuliefern, scheiterte. Erst über ein Jahr später informierte der Kampagnenstarter seine Unterstützer, dass das Projekt nicht mehr zustande käme und sie ihr Geld zurück erhielten. Viele Funder hatten 75 USD, einige aber auch deutlich mehr gezahlt. Das größte Investment von 2.500 USD wurde sofort zurückgezahlt.

Die meisten Unterstützer sahen jedoch bis heute ihr Geld nicht wieder, so dass sich sogar der US-Verbraucherschutz, die Federal Trade Commission (FTC) einschaltete. Zum allerersten Mal überhaupt ermittelte sie bei einer Crowdfunding-Kampagne. Die Untersuchungen der FTC gingen für die Investoren sehr ernüchternd aus: Erik Chevalier soll das gesamte noch nicht zurückgezahlte Geld in Höhe von 111.793 US-Dollar für private Zwecke ausgegeben haben.

Totalverlust des Investments

Zwar forderte die US-Behörde den Kampagnenstarter auf, das Geld unverzüglich zurückzuzahlen, doch den Unterstützern des Kickstarter-Projektes bringt das ihr Geld auch nicht zurück. Chevalier soll arbeitslos und zahlungsunfähig sein.

Die FTC musste in diesem Fall zwar erfolglos die Untersuchungen einstellen, will nun aber vermehrt gegen Betrug und Veruntreuung auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter und anderen Plattformen ermitteln. Kickstarter erfreut sich in den USA großer Beliebtheit, gilt als Weltmarktführer und Pionier im Crowdfunding und ist vor wenigen Tagen erst in Deutschland gestartet.