Crowdinvesting – Chancen und Risiken

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crowdinvesting-chancenEs gibt heute eine alternative Gründungs- bzw. Unternehmensfinanzierung, das „Crowdfunding“, die inzwischen gut funktioniert und immer populärer wird. Und für den sogenannten „kleinen Mann“ hat sich inzwischen durch das dazu passende Gegenstück, das „Crowdinvesting“, eine Anlageform etabliert, die mit ungeahnten Renditeperspektiven punkten kann, deshalb aber auch nicht ohne Risiko ist. Bisher stand diese Anlageform nur einem exklusiven Kreis von finanzstarken Privatiers, Business Angels oder Vertretern der Private Equity-Branche offen. Seit kaum einem Jahr können die Verbraucher nicht nur relativ kleines Geld in aussichtsreiche Geschäftsideen investieren, sondern sogar aktiv Einfluss darauf nehmen, welche Geschäftsmodelle und Produkte zukünftig am Markt eine tragende Rolle spielen werden. Die Masse – die „Crowd“ – und das Internet machen es möglich.

Die Kleinanleger beteiligen sich als Mikroinvestoren beim „Crowdfunding“ mit noch überschaubaren, nicht existenziell gefährdenden, Beträgen an Unternehmen in ihren frühen Entwicklungsphasen. Steigt der Unternehmenswert in den folgenden Jahren um ein Vielfaches, so vervielfacht sich natürlich auch der Wert der jeweiligen Unternehmensanteile. Wird das Unternehmen eines Tages von einem großen Investor übernommen, oder geht es an die Börse, dann hat der Kleinanleger die richtige Entscheidung getroffen. Eine höhere Rendite hätte er aus seinem Kapitaleinsatz wohl nirgendwo erwarten können. Nichtsdestotrotz sind Beteiligungen an unternehmerischen Vorhaben naturgemäß Risikoanlagen. In der beim „Crowdinvesting“ derzeit gängigen Form der stillen Beteiligung an den Unternehmen ist das Risiko allerdings auf die Einlage begrenzt. Und das Risiko möglicher Verluste lässt sich zudem sogar durch eine geschickte Verteilung von Einzelinvestments auf verschiedene Unternehmen – auch Portfolio-Strategie genannt – deutlich verringern.

Für die Start-ups und jungen, etablierten Unternehmen hat das „Crowdfunding“ einen bisher ungeplanten Zusatznutzen. Denn bei keinem bisher bekannten Finanzierungsmodell für Unternehmen, gibt es neben dem gewünschten Eigenkapital-Effekt, eine solche Zunahme an Unterstützern für das Geschäftsmodell und die Produkte. Die Mikroinvestoren, die sich an den Unternehmen, ihren Geschäftsmodellen und Produkten interessiert zeigen, entwickeln eine emotionale Beziehung, in dem sie investieren. Sie tauschen sich mit vielen anderen in ihren Netzwerken aus. So kommt es zu einer enormen Zunahme an Aufmerksamkeit, Bekanntheit, Empfehlungen für die Unternehmen – und schließlich zum Umsatzwachstum und Erfolg.

Inzwischen sind im gesamten deutschsprachigen Raum einige Crowdinvesting-Plattformen im Internet an den Start gegangen, die alle das gleiche Ziel haben, nämlich Start-ups und jungen, etablierten Unternehmen das heißersehnten Eigenkapital zu verschaffen und den Kleinanlegern (der „Crowd“) interessante Renditemöglichkeiten zu eröffnen. Trotzdem werden die Wege dorthin von den Initiatoren der Plattformen durchaus unterschiedlich ausgelegt.

Angefangen von unterschiedlichen, mehr oder minder restriktiven Teilnahmevoraussetzungen für die Kapitalsuchenden, über das gesamte, teilweise komplizierte Procedere, die Höhe der Kosten und die Art der Finanzierungsform, hat der Kapitalsuchende genauso die Qual der Wahl, wie der Kleinanleger (Mikroinvestor). Auch zu der Frage, ab welcher Summe sich ein Anleger beteiligen kann, machen die einzelnen Plattformen unterschiedliche Vorgaben. Wobei gelegentlich angebotene Unternehmensanteile im Gegenwert ein- oder zweistelliger Euro-Beträge eher symbolische als ernst gemeinte Beteiligungen sind.

Sich für ein Geschäftsmodell zu begeistern ist eine Seite der Medaille, aber wie kann man zu Leuten, die man gar nicht kennt, Vertrauen aufbauen? Schließlich möchte man auch als Kleinanleger (Mikroinvestor) sein erspartes Geld nicht leichtsinnig verlieren. Hier müssen sich langfristig vor allem die Plattformen als Filter hervortun – schon im eigenen Interesse, damit es nicht zu image- und branchenschädigenden Crowdpleiten kommt.